Juni / Juli 2004
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Geschichte der "Roten Hilfe"
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Begonnen hatte es 1919 nach der Niederschlagung der Münchner
Räterepublik mit einer "Frauenhilfe für politische Gefangene". Aus
diesem und vergleichbaren Ansätzen an anderen Orten entwickelte sich
die mit der KPD verbundene, in Wirkung und Bündniszusammenhängen oft
aber weit über die Partei und ihr unmittelbares Umfeld hinausgehende
"Rote Hilfe" als "Hilfsorganisation für politische Gefangene in
Deutschland". Deren Wirken in der Weimarer Republik und in den ersten
Jahren der Naziherrschaft hat der Münchner Historiker Nikolaus Brauns
für eine Dissertation erforscht. Darauf basiert nun ein reich
illustrierter, großformatiger Band, der sich kritisch-solidarisch mit
Entwicklung und Politik der Hilfsorganisation in den Jahren von 1919
bis 1938 befasst.
Bei Untersuchungen über die Geschichte sozialer Bewegungen in
Deutschland wurde die "Rote Hilfe" als eigenständige Kraft bisher meist
vernachlässigt. Dabei hatte sie es oft verstanden, mit
öffentlichkeitswirksamen Aktionen Zeichen zu setzen, deren
Kampagnenmuster sich bis heute bei Menschenrechts-, Umwelt- und
sozialen Organisationen und Bündnissen wieder finden. Unterstützung
fand die "Rote Hilfe" in der Weimarer Republik dabei oftmals durch
prominente Persönlichkeiten wie Kurt Tucholsky, Thomas und Heinrich
Mann und Albert Einstein.
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E. A.
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Nikolaus Brauns:
Schafft Rote Hilfe!, Geschichte und Aktivitäten der proletarischen
Hilfsorganisation für politische Gefangene in Deutschland (1919-1938),
348 S., ca. 300 Abb., Pahl-Rugenstein Verlag Bonn, Euro 32,00
Mit der Geschichte der Roten Hilfe beschäftigen sich auch Sabine Hering
und Kurt Schilde in der jetzt bei Leske + Budrich erschienenen
Publikation "Die Rote Hilfe. Die Geschichte der internationalen
kommunistischen "Wohlfahrtsorganisatione und ihrer sozialen Aktivitäten
in Deutschland 1921-1941".
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antifa - Magazin für antifaschistische Politik und Kultur Ausgabe Juni / Juli 2004, Seite 30
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